Afrika

 
In Nordafrika ist kontinuierlicher Gebrauch des Wurfholzes seit dem Neolithikum (ab ca. 6000 v.Chr.) bis in die jüngste Vergangenheit nachweisbar. Ausbreitung wahrscheinlich von Nordosten nach Nordwesten bis zum Atlantischen Ozean (Sudan, Kamerun, Guinea, Niger, Marokko, Kanarische Inseln).

Nach Süden keine genaue Abgrenzung möglich. Im Sudan lag das afrikanische Zentrum des Wurfholzgedankens. Das Wurfholz war ein charakteristisches Element der alten Steppenjägerkultur. Nach Einführung des Eisens (ca. 600 v.Chr.) Entwicklung zum Wurfmesser. In Marokko Vorkommen als Spiel- und Schmuckstück mit reichen Verzierungen.

Ägypten:
Pharao Bumerang
Trotz Verwendung als Kriegswaffe (Wurf- und Schlagwaffe), ist der eigentliche Anwendungsbereich des Wurfholzes die Jagd. Vor allem die vornehmen Ägypter gebrauchten es zur Vogeljagd (soziale Wertigkeit des Wurfholzes). Als Würdezeichen oder Götter- und Kriegswaffe kaum belegt. Wurfhölzer aus Elfenbein mit rituellem Charakter (Funde aus Tut-anch-Amuns Grab, ca. 1340 v.Chr.). Es entwickelten sich bis zum Ende der Pharaonenzeit viele verschiedene Wurfholztypen. Die Existenz von Bumerangs ist unbelegt, obwohl die Möglichkeit des Bogenfluges den Ägyptern bei der Anzahl der vorkommenden Wurfholz-varianten kaum verborgen geblieben sein konnte.